Der Nawigator steht diesmal unter dem Thema Rückblick auf ein Jahr Fakultätsvertretung. Auch ich werde mich diesem Thema widmen. Voller Freude über die Herausgabe einer FV Zeitung, befand ich mich bei der ersten Redaktionssitzung.
ein Kommentar von Christoph Weber
Meinen langsamen Reflexen "verdanke" ich die Aufgabe einen Artikel über das Erstsemestrigenfest schreiben zu müssen. Kaum hatte ich diese Aufgabe erledigt, wähnte ich mich arbeitslos. Leider gefiel einigen der Artikel so gut, dass beschlossen wurde, dass ich in jeder Ausgabe eine Seite füllen sollte. Bald war auch ein Name dafür gefunden: Die Weber-Seite.
Eigentlich ein Traum: ich befinde mich in der Lage jedes Vierteljahr über 11.000 Studenten mit meinen niedergeschriebenen Gedanken zu belästigen… äh… erfreuen.
Jedoch ist es nicht immer einfach, meine eigenen, meist ziemlich wirren Gedanken zu sammeln und eine ganze Seite über ein Thema zu schreiben. Auch muss man mal ein Thema finden. Weiters musste ich auch einige Kritik aushalten. Da diese aber meist politisch motiviert war, hat mich das nur umso mehr beflügelt, weiterhin als Redakteur tätig zu sein.
Meine bescheidene Meinung
Ich denke, dass ihr Studenten es nicht so schlimm findet, wenn in einer Studentenzeitung nicht nur politisiert wird, über Reiseberichte und Sonstiges aus Kuba berichtet wird und Biographien von Che Guevara veröffentlicht werden. Der Alltag eines Studenten ist, wie vor allem jetzt in der Prüfungszeit wohl allen klar wird, schon schwer genug.
Unsere Aufgaben
Wir, die Fakultätsvertretung NaWi, sind dazu da, euch das Leben als Studenten zu erleichtern. Nicht nur durch Beratung, Kommissionssitzungen (inklusive Verbalgefechten mit Professoren und/oder Assistenten), sondern auch durch das Veranstalten von Festen und dem Schreiben von (versuchsweise) lustigen und unterhaltsamen Artikeln.
Spice up your life!
Und wenn jetzt wieder Leserbriefe von unseren Freunden aus dem Exxil kommen, dass das so nicht geht, weil es böse ist, über die Spice Girls zu schreiben, dann werde ich mich nicht ärgern, sondern nur herzhaft darüber lachen.
Ein Artikel der die Spice Girls verehrt, ist doch nichts Schlechtes. Natürlich kann man sagen, sie sind kapitalistisch, weil sie reich sind, aber genau das macht sie für mich (auch) zum Vorbild. Sie haben ihre Begabungen erkannt, ihre Fähigkeiten und ihr Aussehen genutzt, und letztendlich ihr Hobby, das Singen und sich Präsentieren, zum Beruf gemacht und sind damit steinreich geworden.
Wie würde die Welt ohne Spice Girls aussehen, ohne Leute die über sie und andere Entertainer schreiben und berichten? Wie fad, finster und eintönig wäre es, wenn die Zensur nur Schriftwerke über Marx, Kuba, Che Guevara und den achsotollen und unzerstörbaren (hahaha!) Kommunismus erlauben würde?
Außerdem will ich auch Geld verdienen mit meinem aufgezwungenen Hobby! Also schickt mir alle Geld, falls ihr gerade zuviel habt und euch mein Artikel gefällt!
Veröffentlicht: Juni 1998
Nawigator (nawi-info 46 Zeitungsnummer 123529 W90U)
Seite 30
Weberseite
Ein Gedanke zu „Mehr Weber fürs Volk“