In Age of Godpunk hat James Lovegrove drei Kurzgeschichten aus der Pantheon Reihe gesammelt, diese sind jedoch ohne Science-Fiction Elemente. Es hätte wohl zu lange gedauert, auch noch ein Sci-Fi Setting aufzubauen. Unterhaltend sind die Geschichten aber auch ohne Sci-Fi, dafür in der Jetztzeit oder in der näheren Vergangenheit angesiedelt. Als da wären…
Age of Anansi
Anansi ist ein afrikanischer Trickster God, ein Betrüger und Schwindler. Dion Yeboah ist blitzgescheit, ein erfolgreicher Anwalt. Bis ihm Anansi erscheint – dank seiner Hilfe wird er noch gescheiter und erfolgreicher. Doch alles hat seinen Preis: Yeboah muss als Anansis Avatar antreten gegen andere Vertreter der Trickstergottheiten in einem Wettkampf auf Leben und Tod…
Age of Satan
Wenn du dich mit dem Teufel einlässt, verändert sich nicht der Teufel; der Teufel verändert dich…
Endlich kann ich mal diesen Spruch aus Lord of the Weeds zitieren. Weil er grad so gut passt. Guy Lucas wird 1968 in der Schule gehänselt, er ist ein Außenseiter – bis er mit einem Freund eine schwarze Messe feiert und seine Seele dem Teufel verspricht. Das bringt kurzfristig Besserungen, aber er kann dem Einfluß des Teufels nicht entfliehen, also konfrontiert er ihn, nur um die Wahrheit über sich selbst zu erfahren. Und wie wir alle wissen, die Wahrheit ist oft schlimmer und schmerzhafter als alle Lügen…
Age of Gaia
Barnaby Pollard ist Energiemagnat und Millarden schwer, seine Freundinnen sind es nicht. Bis er eine Ökojournalistin trifft, deren Beschreibung mich an Christina Hendricks denken lässt. Sie ist natürlich auch anderer Meinung, wenn es um seine Konzerne und angebliche Ausbeutung der Natur geht – oder auch Mutter Natur – Gaia…
Die Kurzgeschichten sind anders als die Bücher, erstens ohne Science-Fiction, zweitens nicht nur kürzer sondern auch weniger kampfbetont. Es springen die Kritik an Menschentypen und Gesellschaften und Wünschen in den Vordergrund, es gibt nicht den direkten Kampf gegen unterdrückende Gottheiten, sondern ein Miteinander, den Versuch, gemeinsam etwas zu erreichen, der dann zu oft untergraben wird, da weder Gottheit noch Mensch anders können, und versuchen, den anderen zu beeinflussen.
Das klingt jetzt allzu links als es ist. Es ist kein sentimental-verklärter Artikel eines altlinken Journalisten und Möchtegern-Autors. Lovegrove geht mit viel hintergründigem Humor rein, und dreht und wendet die Geschichte und die handelnden Personen, ohne irgendwo zu moralisieren.