Fighting in Hell

Fighting in Hell

Fighting in HellPeter G. Tsouras ist mir ja schon untergekommen, mit alternate history wie Rising Sun Victorious und Third Reich Victorious.

Fighting in Hell ist keine fiktionale Geschichte. Absolut nicht. Tsouras nimmt sich die Verhörprotokolle deutscher Offiziere her und veröffentlicht sie. Und das Bild, das diese zeichnen, ist wahrlich kein Schönes.

Zu Beginn des Krieges ging man davon aus, den Krieg noch westlich der Dnepr gewinnen zu können. Somit wäre ein ausgedehnter Feldzug nicht nötig – in Kälte, Schnee, und Dreck. Dass es nicht so kommen sollte, erfahren wir aus erster Hand:
Generaloberst Erhard Raus berichtet über russische Kampfmethoden, von den Taktiken bis zur Luftflotte und dem Partisanenkrieg, vor allem aber über den russischen Soldaten an sich. Hier vergisst er, passend für einen Österreicher, nicht, auf das wirklich wichtige zu achten:

The Russian infantryman was inferior to the German and the Finn only in skiing.

Er darf aber auch über das Klima schreiben und die Probleme, die es mit sich brachte über eine nicht passend ausgestattete Armee. General der Infanterie Dr. Waldemar Erfurth darf hier auch ein Kapitel gestalten, somit nehmen allein die Wetterbedingungen eine Hälfte des Buches ein! Ein weiterer Infanteriegeneral, Hans von Greiffenberg, berichtet dann noch von den russischen Wäldern und Sümpfen: auch keine freundlichen Kameraden.

Womit wir aber auch schon beim strukturellen Schwachpunkt des Buches wären: es wird von kommandierenden Offizieren geprägt. Nicht vom einfachen Soldaten. Somit, ja, es wird auf die Widrigkeiten eingegangen – oft aber aus rein statistischer Sicht, also wievielen Männern die Zehen abfroren. Das zeichnet auch ein Bild, aber dann doch etwas gefühllos und sehr objektiv. Einen subjektiven Einblick erhält man nicht. Dessen sollte man sich bewusst sein, um danach nicht zu enttäuscht zu sein, ansonsten ist es ein sehr interessantes und lesenswertes Buch.

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