Im Westen Nichts Neues - Erich Maria Remarque

Im Westen Nichts Neues – Erich Maria Remarque

Im Westen Nichts Neues - Erich Maria RemarqueDa stosse ich auf eine Liste an Büchern, die man gelesen haben sollte. Da steht doch glatt eines drauf, das ich vom Namen her kannte, aber nie gelesen hatte. Die Rezensionen zu Im Westen nichts Neues verwundern mich: wieso wurde ich in der Schule nie gezwungen, dieses Buch zu lesen? Gegen den Krieg. Schildert das Grauen. Macht nachdenklich. Das klingt doch perfekt zur Indoktrination einer neuen Generation. Aber klar, es hat ja nicht mit dem zweiten Weltkrieg zu tun! Aber nun… ich hatte es noch nicht gelesen. Zeit, das nachzuholen…

Paul Bäumer ist Schüler als er sich freiwillig meldet. (Da beginnt schon das Gschichtl-Drucken des Autors: Bäumer meldet sich 1914 und erhält nur zehn Wochen Grundausbildung. Der Autor selber wurde 1916 aber noch sechs Monate lang ausgebildet! Was soll man nun davon halten? Achso, ja, der Zweck heiligt die Mittel, wenn es denn nur brav pazifistisch zugeht.) Dann geht es an die Westfront. Und er erlebt schreckliches, das er sehr schnell verdrängt, um Lebensmut zu bewahren. Zentral immer die Frage Wie wird es mit ihnen nach dem Krieg weitergehen, mit ihrer verlorenen Generation, die vom Krieg verdorben wurde. Rund um ihn sterben seine Klassenkameraden – kurz vorm Ende des Krieges stirbt der Letzte von ihnen. An diesem Tag vermelden die Zeitungen nur: Im Westen nichts Neues.

Es hat eine lyrische Qualität, die eine trotz der ungewohnten Sprache und der zeitweiligen Monotone vorantreibt, von Satz zu Satz, von Seite zu Seite. Eigentlich ganz ähnlich dem Film, den ich mehrfach gesehen aber ebenso mehrfach verdrängt hatte. Zu sehr erinnert es an vorm Fernseher vergeudete Sonntagnachmittage, die man, auf der Couch herumgammelnd und nichts tuend mit ebensolchen dahinplätschernden, sentimental-melancholischen Filmen verbracht hat.

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