Ab und zu findet man ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann. The Martian von Andy Weir ist so eines. Eine Marsmission wird wegen eines Sturms auf der Oberfläche abgebrochen, Mark Watney bleibt alleine zurück. Sofort macht er sich ans Werk, sein Überleben zu planen. Die Erdäpfel, die für das Thanksgiving-Dinner geplant waren, werden angepflanzt, Wasser wird recycelt, und Dünger bekommt er indem er seine Ausscheidungen wiederverwertet. Dafür darf er jedoch die Toilette nicht verwenden, denn diese trocknet die Exkremente und tötet damit alles ab – the toilet of doom:
My asshole is doing as much to keep me alive as my brain.
Als Botaniker und Ingenieur hat er das Wissen, und dazu noch viel Basteltrieb – kein Wunder, dass ihn viele Leser mit MacGyver vergleichen. Ich würde ihn auch als Glücksgriff bezeichnen, denn kaum eine andere Fächerkombination würde ihm das Überleben – und uns das spannungsvolle Mitfiebern – ermöglichen. Andy Weir breitet viel an Wissenschaft aus, und die dumme Frage von so manchem Schüler Wozu brauche ich das? wird definitiv beantwortet. Okay, nicht jeder wird am Mars stranden, aber jeder sollte diese geniale Buch gelesen haben.
Watney ist ein klug, selbstkritisch und zynisch auch was seine Überlebenschancen angeht. In ihm mischt sich alles zusammen, was man für einen einsamen Helden benötigt. In diesem Fall wird es halt in harter Science-Fiction verpackt. Das Rezept passt und funktioniert, Andy Weir hat hier ein meisterhaftes Werk abgeliefert.