Unfähige Verbrecher bringen mich zum Lachen: Schadenfreude ist immer die schönste Freude, und in Verbrechern findet man die würdigsten Opfer.
In Verbrechen und Schuld liefert der Rechtsanwalt Ferdinand von Schirach jeweils Kurzgeschichten seiner Mandanten. Neben Verbrechen sind die Geschichten noch von einem geprägt: Skurrilität. Da gibts den Autoknacker der das falsche Auto stiehlt, und dann Besuch vom Besitzer bekommt. Der ist dummerweise Boss der lokalen Unterwelt. Das tut weh… aber nicht dem Leser, auch nicht dem Zwerchfell: für laute Lacher sorgen die Geschichten nicht, aber für Schmunzeln und ein wenig Zufriedenheit, denn die Gerechtigkeit kommt nicht immer nur von der Justiz.
Die Sprache ist präzise, schweift nicht aus… langweilt aber dann doch. Vielleicht sollte man sich nur zwei, drei Geschichten am Stück durchlesen. Das ist nicht mein Ding. Und so musste ich dann ein wenig leiden, denn auf Dauer wird der Erzählstil mühsam. So unaufdringlich und erfrischend es am Anfang sein mag, keine blumig ausgeschmückten und poetischen Sätze lesen zu müssen: durchsetzen wird sich der Stil nicht.