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Trouble with the Curve

Was für ein Lächeln: Amy Adams in Trouble with the CurveTrouble with the Curve: Ein Baseballfilm mit Amy Adams. Da fehlt jetzt schon nichts mehr, den muss man sich ansehen. Ach ja, dieser Clint Eastwood spielt auch noch mit. Und einige andere, deren Gesichter einem bekannt vorkommen mögen.

Clint Eastwood spielt Gus, einen Baseball Scout am Ende seiner Laufbahn. Er sieht schlecht und im Front Office wollen ihn computer-statistik-verliebte Jungmanager rauswerfen. Seine letzte Aufgabe ist es, einen jungen Hitter zu beobachten. Da sich sein Freund und Boss Sorgen macht, fährt Gus‘ Tochter Mickey mit ihm mit. Sie haben sich wenig gesehen, Gus war kein all zu guter Vater, Mickey macht gerade Karriere als Anwältin, doch eines kennen die beiden gut: Baseball. Und der Sport soll die beiden wieder versöhnen.

Das Familiendrama wird nicht allzu sentimental und auch gegen Ende hin kurz gehalten, davor bekommt man einen schönen Film zu sehen, der einen in die richtige Baseballstimmung versetzt.

Calico Joe – John Grisham

Calico JoeJoe Castle ist First Baseman im AA-Club der Chicago Cubs, als sich einige Spieler der Reihe nach verletzen. Und so wird er ins Major League Team berufen um dort zu spielen. Und wie er spielt. Seine ersten Hits sind gleich mal alle Home Runs, und er reisst praktisch im Alleingang das Team herum und bringt es auf Playoff-Kurs.

Im anderen Handlungsstrang denkt der Sohn des sterbenden ehemaligen Major League Pitchers Warren Tracey an seine Jugend und seinen Vater. Und an den magischen Sommer, als alle Kinder Fans von Castle wurde, dem Jungen aus Calico Rock, alsbald Calico Joe genannt. Bis Warren Tracy und Joe Castle aufeinandertreffen…

Calico Joe erinnert verblüffend an Bleachers. Wieder mal macht sich John Grisham dran, ein Buch über einen Sport zu schreiben. Diesmal ist es Baseball, nicht Football, aber wieder gibt es ein Ereignis in der Vergangenheit, das seiner Aufarbeitung harrt.

Stimmungsvoll, ja, spannend ja, aber eben doch ist es verblüffend, wie sehr sich die Handlungen ähneln. Dass er schreiben kann, wissen wir aber zur Genüge und so steht dem Lesevergnügen nichts im Wege.

The Art of Fielding – Chad Harbach

The Art of FieldingThe Art of Fielding von Chad Harbach ist mitunter der feuchte Traum eines klassischen Gutmenschen: Öko-Umstellungen einer ganzen Uni, Marihuana rauchende Studenten, Schwulensex, alle Hauptdarsteller sind super und einzigartig und in allem erfolgreich: Pella bricht die Highschool ab, hat aber kein Problem, Bilder für tausende Dollar zu verkaufen oder dann mitten im Semester Anschluss zu finden. Mike Schwartz ist Musterschüler, will in die Law School, und ist dann noch einer der besten Spieler aber auch Quasi-Coach sowohl im Football- als auch im Baseball-Team. Guert Affenlight war Quarterback in der Schule, hat Geschichte studiert, wird aber auch so zu einem superduper Schriftsteller und dann zum Chef der Universität. Und so weiter…

Das Buch ist zum Kotzen und zum In-den-Müll-werfen; wäre da nicht die Hauptstory: Baseball. Natürlich ist Henry Skrimshander ein superduper Baseballspieler, einer der besten Shortstops aller Zeiten. Nebenbei wird er innerhalb von zwei Jahren wird er von einem miesen Hitter zu einem absoluten Spitzenhitter. Wie könnte es anders sein. Wir sind doch alle so erfolgreich, wenn sich nur alle unsere Zellen wohl fühlen.

Rund um all diese Gutmenschen-Schwulen-Szenen spielt sich dann doch eine spannende Baseballgeschichte ab. Ganz kann diese aber das Buch nicht retten. Wenn ich Gutmenschen erleben will, lese ich kein Buch sondern schau mir die grindigen Bobos und dreckigen Sandler in der Neubaugasse an: die Realität sieht anders aus. Und dann brauche ich ganz sicher einen Verdauungsschnaps.