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Lost Vegas – Paul McGuire

Lost Vegas - Paul McGuireDer Pokerboom ist vorbei, die Geschichten leben weiter. Nirgends wenige als in Lost Vegas von Paul „Pauly“ McGuire.

Der Journalist berichtet von vier WSOPs. Zu Beginn ist ihm alles neu, doch Las Vegas zieht auch ihn in seinen Bann. Und so erzählt er von den guten Tagen, von Poker, Glücksspiel, absurden Wetten. Was in Las Vegas aber nicht fehlen darf, sind die Abgründe der menschlichen Zivilisation von Strippern, Junkies, Drogen. Oder auch mal ein Riesensteak. Zwischen billigen Absteigen und den Luxushotels trifft er Menschen, die oftmals gescheitert sind, dafür aber umso mehr zu erzählen haben.

Er kann schon gut schreiben, der Pauly. Die Gier packt einen, die Gier nach all dem Exzess, die Gier nach „dabei-sein-wollen“. Nicht an allen Stellen, aber an vielen. Die wahrlich gute Botschaft: auch ohne Pokerboom ist die WSOP noch riesig und Las Vegas steht sowieso noch.

Positively Fifth Street

Positively Fifth StreetJames McManus fliegt von Chicago nach Las Vegas um über die World Series of Poker zu berichten. Und einen Mordprozess. Seinen Vorschuss von 4.000 Dollar investiert er in Satellites und er gewinnt einen Platz im Main Event. Als Spieler wird sein Bericht gleich authentischer. Dass er den Finaltisch erreicht, ist dabei auch hilfreich.

So begibt es sich dass er ein ganzes Buch, Positively Fifth Street schreibt.

Ansonsten schreibt er über viel, die Geschichte des Binion’s Horseshoe, den Mordprozess, Las Vegas generell und auch viel über seine Familie. Manche Kritiker sagen dazu „er schreibt über Poker und doch über alles“. Ich finde es etwas abschweifend. Sein gutes Finish im Main Event ist spannend, aber der beobachtete Prozess geht in Revision und daher wirkt das Buch nicht abgeschlossen. Diese beiden Minuspunkte stören den ansonsten guten Eindruck den McManus mit seinen Erzählungen und seiner Schreibweise macht.

The Professor, the Banker, and the Suicide King

The Professor, the Banker, and the Suicide King: Inside the Richest Poker Game of All Time kann man als Klassiker bezeichnen. Wer sich schon mal Poker im Fernsehen angeschaut hat, wird viele der kleinen Randgeschichten über die Poker-Pros hier wieder erkennen. Ob die Moderatoren die Geschichten aus dem Buch haben oder Michael Craig diese nur gesammelt hat, Gebrüder Grimm-mässig, weiss ich nicht.

Auf jeden Fall ist es ganz witzig zu lesen und all die kleinen Stories verpacken eine viel grössere Story. Grösser auch in Geldbeträgen. Bis zu unfassbar. Aber lest selbst. Das Buch zu lesen ist besser und weniger schmerzhaft als all die grausamen Pokerübertragungen.

Für Poker-Fans die mal keine Strategie lesen wollen, auf jeden Fall empfehlenswert.